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ÖGS im Unterricht und GERS: Jürgen Brunner im Interview

In Salzburg und Innsbruck bereitet Jürgen Brunner die nächste Generation auf den ÖGS-Unterricht und Dolmetschung vor. Beim Bildungskongress spricht er beide Themen in einem Vortrag zum GERS-System an. Von A1 bis C2 erklärt er, wie das System hinter den Sprachniveaus funktioniert.

 

*Alternativlink zum Video: YouTube

 

Die Aktionswoche auf Gebärdenwelt.tv:

Transkript: 

[Jürgen Brunner]: Mein Name ist Jürgen Brunner. Das ist mein Gebärdenname [Jürgen Brunner]. Ich unterrichte Gebärdensprachdolmetschende an der Fachhochschule in Innsbruck. Zusätzlich leite ich den Lehrgang Gebärdensprachdozent:in in Salzburg.

[GW.tv]: Worum geht es in der Ausbildung in Salzburg? Können Sie uns das ein bisschen erklären?

[Brunner]: Der Lehrgang Gebärdensprachdozent:in ist eine zweijährige Ausbildung. Dabei geht es um didaktische Methoden für verschiedene Sprachniveaus, vom Unterricht an der Basis bis hin zum Dolmetschen.
Das sind viele Stufen, angefangen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe 1 und 2. Das ist eine große Bandbreite. Damit muss man sich gut auskennen. Auch mit dem GERS-System muss man vertraut sein. Dann kann man es in die Praxis umsetzen. Da gibt es unzählige Möglichkeiten.

[GW.tv]: Sie halten beim Bildungskongress einen Vortrag zum GERS-System. Das System beschreibt die Kompetenzniveaus bei Fremdsprachen, von A1 bis C2. Warum ist das für Gebärdensprachen relevant? Können Sie uns ein bisschen darüber erzählen?

[Brunner]: Das Ziel ist folgendes: Das GERS-System ist wie ein Qualitätssiegel für Institutionen, die Sprachkompetenz bspw. von A1 bis B2-Niveau anbieten. Dahinter steht die Beurteilung der Sprachniveaus. Diese ist ganz oft sehr unterschiedlich. Das heißt, dass Sprachunterricht nach GERS, wie ein Zertifikat nach außen verwendet wird. Im Hintergrund ist es aber so, dass sich die Lehrenden nicht so gut mit dem GERS-System auskennen. Bis dato gab es diesbezüglich viele Probleme. Deswegen ist das Ziel, dass die Studierenden eine umfassende Ausbildung erhalten, um wirklich gut geschult zu sein.

[GW.tv]: Es gibt also verschiedene Niveaus. Wie wird da beurteilt?

[Brunner]: Stellen wir uns vor, dass wir eine Aufgabe beurteilen, die bis Montag zu erledigen ist. Das läuft nicht für alle gleich ab. Für das Lehramt-Studium gibt es eine eigene Beurteilung nach dem GERS-System.
Da ist es wichtig, dass es speziell auf den pädagogischen Bereich zugeschnitten ist. Für den Unterricht von Dolmetscher:innen ist es wieder anders. Da braucht es auch spezielle Komponenten. Bei normalen Sprachkursen ist es abhängig von Zeit und Angebot. Die sind zwar ganz unterschiedlich, aber da kann GERS verwendet werden. Das muss man sich je nach Zielgruppe anschauen. Das ist für die Lehrenden nicht einfach mit so einem komplexen System zu arbeiten.

[GW.tv]: Vielen Dank für das Gespräch!

[Brunner]: Gerne.

Foto/Video Credits: Gebärdenwelt.tv
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