Oscar-Preisträgerin Kate Winslet ist empört darüber, dass sich queere Kolleginnen und Kollegen in Hollywood immer noch oft verstecken müssten. „Ich kann gar nicht sagen, wie viele junge Schauspieler ich kenne – manche schon bekannt, manche am Anfang ihrer Karriere -, die große Angst davor haben, dass ihre Sexualität öffentlich gemacht wird und dass sie dann nicht mehr für Hetero-Rollen engagiert werden“, sagte die Britin der „Sunday Times“. „Das ist doch furchtbar.“
Winslet (45) erzählte in dem Interview die Geschichte eines bisexuellen Schauspielers, dem sein Agent gesagt habe, dass er besser nicht öffentlich über seine sexuelle Orientierung sprechen solle. „Ich kenne mindestens vier Schauspieler, die ihre Sexualität wirklich verstecken“, sagte sie. Nach ihrer Einschätzung litten vor allem Männer unter dem „Stigma“.
Sie hoffe, dass es bald normal werde, offen homosexuelle Schauspieler für homosexuelle Rollen auszuwählen. Aktuell sei es jedoch noch so, dass queere Geschichten nur mit „großen Namen“ überhaupt produziert würden.
Winslet selbst als heterosexuelle Schauspielerin spielt in ihrem neuen Film „Ammonite“, eine lesbische Paläontologin. Natürlich könne man darüber reden, ob sie die Rolle möglicherweise jemandem weggenommen habe, so Winslet. „Aber ich weiß, dass diese Rolle niemand anderem angeboten wurde.“ Indem sie sie angenommen habe, könne sie immerhin eine „LGBTQ-Geschichte in die Wohnzimmer bringen“. Die Abkürzung LGBTQ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen.
Quelle/Icons: APA (AFP)