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Forderung des ÖGLB an die Politik: Für ein barrierefreies Gesundheitswesen

Der ÖGLB und Gebärdenwelt.tv haben in der Aktionswoche das Thema Gesundheit und Pflege beleuchtet. Das Fazit: Es gibt viel zu viele Barrieren! 

 

*Alternativlink zum Video:  Forderung des ÖGLB an die Politik: Für ein barrierefreies Gesundheitswesen – YouTube

 

Der ÖGLB hat Forderungen ausgearbeitet, was es für einen barrierefreien Zugang braucht. Wir stellen sie vor. 

 

  • Es muss in jedem Bundesland eine Gehörlosen-Ambulanz geben! Das ist bisher nur in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Wien der Fall. Vorarlberg, Tirol, Niederösterreich und das Burgenland fehlen! 

 

  • Das Personal in Krankenhäusern und Arztpraxen muss geschult sein im Umgang mit gehörlosen Menschen. Dafür sollte es verpflichtende Sensibilisierungskurse geben. Das Personal soll die wichtigsten Gebärden kennen. 

 

  • Die Terminvereinbarung in Arztpraxen und Krankenhäusern ist oft nur per Telefon gewünscht. Es muss auch eine schriftliche Vereinbarung per E-Mail oder SMS möglich sein! 

 

  • Bei Notfällen muss es schnell gehen. Ist eine gehörlose Person betroffen, soll in jedem Krankenhaus und jeder Arztpraxis eine Liste von Gebärdensprachdolmetscher:innen bereit liegen. Erst im Notfall die Kontaktdaten zu recherchieren, ist zu spät! 

 

  • Rechtliche Rahmenbedingungen fehlen! Krankenkassen müssen bei der Vergabe von Kassenverträgen dazu verpflichtet sein, auf die Barrierefreiheit einer Arztpraxis zu achten. 

 

  • Gebärdensprachkompetentes Personal in Spitälern ist sehr selten. Das muss sich ändern. Das Personal in Krankenhäusern und Praxen soll durch ÖGS-Kurse gefördert werden. 

 

  • In Arztpraxen und Krankenhäusern braucht es Protokolle für die Ersthilfe. Ideal sind auch Informationsblätter, Übersetzungshilfen und Verhaltenshinweise für das Pflegepersonal. Dann wissen alle, was zu tun ist, wenn gehörlose Patient:innen ärztliche Hilfe brauchen. 

 

  • Im Wartezimmer wird der Name der Patient:innen oft nur durchgesagt. Eine zusätzliche Anzeige auf einem Bildschirm ist inklusiver und sollte Standard sein. Um den Datenschutz zu wahren, können Nummern vergeben werden, die am Bildschirm erscheinen. 
Foto/Video Credits: ÖGLB / Gebärdenwelt.tv
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