Kamala Harris oder Donald Trump? Die ganze Welt schaut zur US-Präsidentschaftswahl, doch auch das Parlament wird heute neu gewählt. Wir klären heute alles zur Wahl auf — los geht’s mit den Kandidat:innen.
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Heute, am 5. November, wählen die Vereinigten Staaten von Amerika ihr neues Staatsoberhaupt. Für die konservativen Republikaner kandidiert der ehemalige Präsident Donald Trump; für die liberalen Demokraten die aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris. Heute werden auch die Abgeordneten im Parlament gewählt, nämlich im Senat und im Repräsentantenhaus. Das ganze Wahlsystem wirkt für alle außerhalb den USA sehr seltsam — deswegen erklären wir es im nächsten Beitrag! Jetzt konzentrieren wir uns auf die Präsidentschaftswahl und die beiden Kandidat:innen:
Als Donald Trump die Wahl 2016 gewonnen hat war die Welt schockiert — und mehr als 50% der amerikanischen Wähler:innen auch. Eigentlich hat seine Konkurrentin, Hillary Clinton, fast 3 Millionen Stimmen mehr bekommen. Dennoch haben Trump und seine republikanische Partei die Wahl eindeutig gewonnen, weil die Staaten, bzw. ihre Wahlmänner, diese Entscheidung tatsächlich treffen (im nächsten Beitrag erklären wir, wie das funktioniert). Als Kandidat und Präsident hat Trump immer wieder für Skandale gesorgt, aber seine frauen- und ausländerfeindliche Äußerungen kommen bei vielen sogar gut an. In diesem Jahr wurde er als erster ehemaliger Präsident strafrechtlich verurteilt, weil er einer Pornodarstellerin Schweigegeld gezahlt und diese Zahlung durch Finanzbetrug verschleiert hat. Drei weitere Anklagen sind noch offen, unter anderem wegen Wahlbeeinflussung. Bei einem Verleumdungsprozess wurde festgestellt, dass er eine Frau vergewaltigt hat. Diese Vergewaltigung wurde als Straftat aber nie angezeigt und ist inzwischen verjährt.
In den USA und im Ausland fragen sich viele, warum er trotzdem kandidieren darf — warum er so viele Anhänger:innen hat, ist noch schwieriger zu erklären. In den Medien ist Trump auf jeden Fall überall vorhanden, unter anderem hat er seine eigene Sozialmedien-Plattform gegründet, als er auf Twitter gesperrt wurde. Der größte TV-Nachrichtensender „Fox News“ ist auch ein kräftiger Unterstützer von Trump und der republikanischen Partei. Durch diese mediale Kontrolle bekommen viele Amerikaner:innen nur eine sehr einseitige Berichterstattung. Allerdings verspricht Trump vieles: gesetzliche Deregulierungen, Steuersenkungen, härtere Grenzkontrollen und einen Rückzug aus internationalen Verpflichtungen. Diese Themen sprechen anscheinend ärmere Menschen als auch große Unternehmer:innen an.
Wechseln wir zu seiner Konkurrentin, Kamala Harris. Harris hat die demokratische Kandidatur im Juli von dem aktuellen Präsidenten, Joe Biden, übernommen. Jetzt hat sie sehr reale Chancen, die erste Präsidentin in der Geschichte der USA zu werden. Als Juristin hat sie zuerst in der Staatsanwaltschaft gearbeitet, bevor sie 2017 zur Senatorin gewählt wurde. Bei der letzten Präsidentschaftswahl ist sie angetreten, allerdings hat sie ihre Kandidatur nach einer schlechten TV-Debatte zurückgezogen. Das ist interessant, weil sie ihre aktuelle Kandidatur erst nach einer schlechten Debatte von Joe Biden bekommen hat. Kamala gilt allgemein als sehr liberale Politikerin und hat sich im Senat für strengere Waffenkontrollen, die Legalisierung von Cannabis und die Unterstützung von jugendlichen Migranten ein.
Wer gewinnt? Laut Umfragen ist es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mehr dazu gibt’s im folgenden Beitrag.