Die Gewerkschaften drohen immer mit Streiks, doch was bedeutet das genau? Ö3-Reporter Thomas Wunderlich klärt auf.
Streik klingt wie Streit. Ist auch irgendwie so. Das heißt, Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen legen gemeinsam die Arbeit nieder, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, z.B. höhere Löhne oder bessere Arbeitszeiten. Schon im alten Ägypten ist gestreikt worden. Der erste Eintrag geht sogar ins Jahr 1159 vor Christus zurück. Damals haben sich Arbeiter bei Königsgräbe-Bauten geweigert weiterzubauen, weil die Bezahlung in Form von Lebensmitteln einfach ausgeblieben ist. In Österreich darf jeder streiken, auch Lehrlinge. Man kann aber nicht als Einzelne sagen “Ich streike heute einfach mal” ohne Ärger zu bekommen. In der Regel muss man in einer Gewerkschaft sein, um in Streik treten zu dürfen. Streiken ist auch nicht strafbar, d.h. wer streikt oder an einem Streik teilnimmt darf auch nicht gekündigt werden. Der Streik als Stresstest der Arbeitswelt ist ein Ausdruck, dass etwas einfach nicht passt oder Nachholbedarf hat. Aber vor allem ist es ein Gütezeichen in der Gesellschaft, um Verpasstes wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Alles klar?