Der Vater lässt den Schlauch des Staubsaugers fallen, begrüßt alle und lädt sie zu einem Getränk ein. Währenddessen läuft im Fernsehen ein Film mit Untertiteln. „Ich verstehe den Film nur, wenn ich mitlesen kann, was die Personen sagen. Leider gibt es nur wenige Filme mit Untertitel“, erklärt der Vater. Dann erzählen die Eltern von den Treffen mit anderen Gehörlosen. „Und auch wenn viele Leute gleichzeitig sprechen, ist es im Raum ganz leise“, schmunzelt Thomas. Max, Julia und die anderen hören aufmerksam zu, und als die Eltern ihnen noch einige Gebärden zeigen, sagt Martin plötzlich: „Es ist ja ganz nett bei euch. Aber sollten wir nicht den Staubsauger ausschalten?“
Am nächsten Tag nimmt Lisa ihre Mutter an der Hand und zieht sie zur Haustür. Mit einer großen Handbewegung deutet sie darauf. Dann reißt sie die Haustür auf und – draußen steht Thomas. Lisas Mutter ist verblüfft: „Du kannst ja zaubern! Thomas hat ja nicht einmal geläutet!“ „Hallo“, sagt Thomas, „darf die Zauberin mit mir auf den Spielplatz kommen?“ Lisa lächelt Thomas zu. Dass sie das Treffen für Punkt 15 Uhr ausgemacht hatten, bleibt aber ihr Geheimnis …
Wir sprechen mit den Händen
Franz-Joseph Huainigg
Illustrationen: Verena Ballhaus
Copyright (C) 2005 by Annette Betz Verlag
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Verlag Carl Ueberreuter, Wien – München
ISBN 3-219-11218-8