2005 wurde die ÖGS offiziell anerkannt, heuer wurde die heimische Gebärdensprache in Südafrika ebenfalls aufgenommen. Wie sieht es in anderen Ländern aus?
*Alternativlink zum Video: https://youtu.be/_LtEnJk_9ZI
Am 19. Juli wurde der 30-jährige Kampf der Gehörlosen-Community in Südafrika mit einem Sieg beendet! Jetzt ist SASL (South African Sign Language) die 12. offizielle Sprache in dem Land. Der Staat ist normalerweise nicht verpflichtet, jede Sprache in der Verwaltung zu verwenden. Allerdings muss der Staat die Kommunikation mit SASL ermöglichen.
Wie schaut die Lage in anderen Ländern aus?
Laut der WFD haben 77 Länder ihre heimische Gebärdensprache offiziell anerkannt. D.h. es gibt noch 116 Länder, die die Gebärdensprache NICHT anerkennen. Es gibt auch große Unterschiede, wie diese Anerkennung gesetzlich verankert ist. Sprachen können in der Verfassung, in einem Bundesgesetz, im Behindertengesetz, oder in einer Sprachenregelung anerkannt werden. Es ist auch die Frage, ob die Sprache nur anerkannt ist, oder ob es konkrete Maßnahmen zum Schutz und Förderung gibt. In Österreich ist ÖGS zwar in der Verfassung verankert, aber es gibt keine weiteren Gesetze dazu. In Südafrika war SASL schon seit 1996 als Sprache anerkannt, aber nicht als offizielle Amtssprache. Manche Länder kennen mehrere Gebärdensprachen an, wie z.B. Kanada kennt ASL, Quebec Sign Language und die indigenen Gebärdensprachen an. Am 6.07 wurde die ÖGS auch in Südtirol anerkannt. Die Anerkennung von Gebärdensprachen und die Erweiterung von ihren Rechten gehören zu den Hauptaufgaben der WFD.