Im Frühjahr hat Ciara Burns, Studentin an der Technischen Universität (TU) Wien, als Teil einer zwölfköpfigen Crew im Ruderboot in 42 Tagen den Atlantik überquert. Dabei wurde ihre Herzfrequenz überwacht, um die Reaktion des Körpers auf die Extrembelastung im permanenten Rhythmus von drei Stunden Schlaf, drei Stunden Rudern zu untersuchen. Erste Ergebnisse zeigen nun, dass der tatsächliche physische Zustand und die subjektive Selbsteinschätzung nicht immer übereinstimmen.
Die 26-jährige Ciara Burns ist als Mitglied eines britischen Teams ab 22. März von Teneriffa aus losgerudert und kam nach 42 Tagen, 2 Stunden und 30 Minuten auf der Karibikinsel Antigua an. Dabei wechselten sich die Ruderer*innen alle drei Stunden mit Rudern und Schlafen ab. Dieser rasche Wechsel von Schlaf- und Wachphasen habe sich schon bei früheren Atlantiküberquerungen als sinnvoll herausgestellt.
Wissenschaftlich begleitet wurde ihr Abenteuer von Eugenijus Kaniusas vom Forschungsbereich „Biomedical Electronics“ der TU Wien. Die Frage dabei war, wie der Körper mit der Kombination aus physischer Extrembelastung und unnatürlichem Schlafrhythmus zurechtkommt. Dazu wurde Burns Herzfrequenz permanent aufgezeichnet und sie dokumentierte Tag für Tag ihr subjektives Wohlbefinden.
Besonders interessierten sich die Forscher*innen für die Variabilität der Herzfrequenz, die Auskunft über den physischen Zustand gibt. Üblicherweise schlägt das Herz nicht völlig regelmäßig, die Zeit zwischen den Herzschlägen variiert im Millisekunden-Bereich.
Je höher die Variabilität, also je stärker die Herzfrequenz über die Zeit größer und kleiner wird, umso besser sei die Anpassungsfähigkeit des Körpers an die Umgebung und das Zusammenspiel zwischen all den Teilsystemen im Körper, betonte der Wissenschafter. Üblicherweise ist auch im Schlaf die Variabilität der Herzfrequenz deutlich erhöht, weil sich der Körper in der Nacht regeneriert.
Die Ergebnisse könnten in Zukunft dabei helfen, Extrembelastungen auf körperverträglichere Weise zu planen und Tiefs im Befinden zu mildern. Nach dieser ersten Auswertung der Daten wollen die Wissenschafter*innen diese noch detaillierter analysieren.
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Quelle: APA