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Sendung ohne Barrieren: Pepo Meia – Behindertenaktivist

Transkript der Sendung:

 

Ich bin der Pepo Meia. Ich bin in Wien geboren und lebe auch in Wien. Ich bin Musiker, meine Musik ist rockig-poppig. Ich habe ein kleines Tonstudio und in bin Behindertenaktivist. Das bedeutet, ich trete für eine Minderheit ein, die es nicht leicht im Leben hat. Weil ich selber im Rollstuhl sitze, weiß ich, von was ich spreche. Man wird sehr sensibel, was das Thema Ausgrenzung betrifft. Wir werden ja nicht überall mit offenen Armen empfangen.

 

Es wird sehr viel über Inklusion gesprochen, aber in Wirklichkeit sind wir noch sehr weit davon entfernt. Dass Menschen mit Behinderung gleichberechtigt teilhaben können am Leben, das bedeutet, dass wir überall hinkommen, ohne Stufen und auf das Klo gehen können, wo die anderen auf das Klo gehen können. Alles das, was nicht behinderte Menschen können und dürfen, das wollen wir auch, dass ist eigentlich Inklusion. Dass man schon bei der Planung daran denkt, da gibt es andere Personen auch die das benutzen wollen, nicht nur Personen, die gehen können sondern auch Menschen im Rollstuhl. Es gibt ja verschiedene Arten von Behinderungen, wo eine Art einer Behinderung der Rollstuhl ist. Natürlich trete ich speziell für diese Personen-Gruppe ein. Wir versuchen halt das zu thematisieren und an die Öffentlichkeit zu bringen.

 

BMIN heißt „Behinderte Menschen Inklusiv“, ist ca. 2012 – 2013 entstanden. Der Erwin Riess, der Schriftsteller, wir haben telefoniert und da sind wir darauf gekommen, dass wir nicht so gut behandelt werden. Wir werden überall gekürzt. Damals war es besonders schwierig. Sachen, auf die ein Rechtsanspruch war, auf einmal kein Rechtsanspruch mehr war, verschiedene Leistungen. Darum haben wir uns entschlossen, das teilweise zu thematisieren. Und so ist das dann entstanden. 20 bis 30 Personen haben sich dann als Aktivisten eingetragen und haben dann verschiedene Sachen aufgezeigt.

 

Was ist der Unterschied zwischen Inklusion und Integration? Wenn ich integriere, habe ich eine bestehende Sache und integriere diese in dieses System. Wenn ich von Inklusion spreche, denke ich schon vorher daran, dass es diese Personengruppe gibt. Das heißt, ich plane schon diese Menschengruppe mit. Ich baue nicht Rampen nach oder Aufzüge. Ich plane schon so, das auch diese Menschen inkludiert werden in die Gesellschaft. Und das ist der Unterschied zwischen, dass ich beim Bauen schon berücksichtige. Ich spreche jetzt vom Bauen, weil Barrierefreiheit ist ein wichtiges Thema, damit ich gleichberechtigt am Leben teilhaben kann. Wenn du in ein Lokal gehst und ich komme nicht hinein, habe ich nichts davon.

 

Ich bin schon als Kind talentiert gewesen. Meine Schwester hat mir Gitarre gelernt, als Kindergärtnerin hat sie mir es beigebracht. Ich habe Akkordeon gelernt. Mit 12 Jahren hat sie mir ein paar Griffe gezeigt auf der Gitarre und seit dem Spiele ich Gitarre.

 

Es gibt einen guten Satz. Wir sind nicht behindert, sondern wir werden behindert. Das ist ein sehr guter Satz, weil das trifft es auf den Punkt. Mit gutem Willen geht das schon. Und es gibt ja sehr viel Fachleute bei uns, die haben das studiert und kennen sich aus, auch ich kenne mich recht gut aus, obwohl ich das nicht studiert habe. Man bekommt ein Gespür dafür, man sieht schon im Vorhinein, das passt nicht. Und dieses mitdenken wird nicht besser. Da denke ich mir schon, diese Thematik gibt es schon so lange und sie machen dieselben Fehler, wie sie das vor 20 – 30 Jahren auch gemacht haben. Nicht immer …

Foto/Video Credits: Zitronenwasser FILM/gebaerdenwelt.tv
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