Als Piko aufwachte, kuschelte er mit seiner Mama. Er schaute zum Himmel hinauf und sah die aufgehende Sonne. Dabei dachte er über seinen Traum nach. Und erinnerte sich an die Erzählung des Kolibris. „Natürlich kannst du fliegen lernen, sei kreativ! Du brauchst nur größere Flügel!“ Ihm kam die Idee: Große Flügel! Wie ein großer Vogel? Oder wie ein Flugzeug? Er ging zu seinem Vater. „Guten Morgen Papi, ich will fliegen lernen! Der Kolibri sagte, dass es möglich ist. Unterstützt du mich dabei?“
Sein Vater schmunzelte und ermunterte ihn: „Ja Piko, lerne du fliegen! Wie hast du dir das vorgestellt?“ Piko antwortete: „In meinem Traum sind mir Flügel gewachsen so ähnlich wie die eines großen Vogels. Nur noch größer! Ich habe am Strand jede Menge Federn gesehen. Die sammle ich! Und du kannst mir helfen, daraus Flügel zu bauen!“ „Ja, das mache ich“, antwortete Pikos Vater. „Ich hole meine Werkzeugkiste. Dann gehen wir gemeinsam zum Strand. Dort werden wir die geeigneten Dinge dafür finden!“
Vater und Sohn gingen los. Bereits an den ersten kleinen Bäumen wurde sein Vater fündig. „Die beiden Äste hier sind leicht gebogen, ähnlich wie Flügel. Das ist super“, sagte er, und bohrte Löcher hinein. Piko sammelte fleißig Federn. Er suchte sich große, bunte Federn aus. „Hier Papi habe ich die Federn! Wie befestigen wir sie nun?“, fragte er. „Ich zeige es dir, schau her!“ Sein Papa nahm die Federn und steckte deren Enden durch die gebohrten Löcher. Eine nach der anderen. Nebeneinander.
So bildeten die Federn zwei große Flügel. Piko hatte noch einige Federn übrig. Diese steckte er sich zwischen seine eigenen Federn. Das sah lustig aus. So geschmückt mit den gesammelten Federn gingen sie nach Hause. Mama lachte als sie beide sah. Ein herrlicher Anblick, ihren kleinen Pinguin mit den bunten Vogelfedern am Körper zu sehen. Und ihren Mann, der so etwas wie große Flügel in den Händen hielt. Nach dem Mittagessen war es dann soweit. Der Pinguin-Papa befestigte die selbstgebauten Flügel bei seinem Sohn.
„Und los geht‘s!“, rief Piko freudig. Piko lief zum nächsten Hügel hinauf. Von diesem Hügel ließ er sich heruntergleiten. Das machte Spaß. Denn durch die Vogelfedern wurden seine eigenen Flügel etwas nach oben gezogen. Er spürte den Wind an seinen Flügeln. Dieses Gefühl war sehr interessant. Denn normalweise kannte er ja nur das Gefühl von Wasser an seinen kleinen Flügeln. – Denn Pinguine fliegen regelrecht unter Wasser.- Beim Kolibri sah alles so leicht aus! Piko übte und übte. Abends war er sehr müde. Richtig geflogen war der kleine Pinguin nicht! Und dennoch, er schlief glücklich und zufrieden ein.
Am Freitag, 19. März 2021, erzähle ich Euch den nächsten Teil der Geschichte von Piko!
Piko
Ein Pinguin lernt fliegen
Buch von Bianca Winter
Geschichte von Bianca und Johanna Barbara Winter
Verlag Sternenzauber
leben-im-einklang-mit-der-natur.de
Birnberg 12, D-97900 Eiersheim
korrigiert und überarbeitet von Lisa Fleischmann
Bilder von Judith Mayer Design
Copyright: 2018 (c) Bianca Winter
ISBN 978-3-945063-04-0