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Neue Nutzungsbedingungen von WhatsApp – muss ich zustimmen? 

Seit 15. Mai 2021 gelten die neuen Bedingungen. Wer sie ablehnt darf WhatsApp nicht mehr verwenden. Nach einem Shitstorm auf das Unternehmen, verschob WhatsApp die Änderungen um drei Monate. Geplant waren sie schon letztes Jahr. Doch die Nutzer*innen sahen nach missverständlicher Kommunikation den Datenschutz eingeschränkt und riefen zum Boykott auf. 

Wir haben uns bemüht das Wichtigste zusammenzufassen: 

WhatsApp will also, dass man seine neuen Datenschutzbedingungen akzeptiert. Aber warum? 

Mit den neuen Bedingungen soll der Austausch zwischen Unternehmen und ihren Kund*innen mittels WhatsApp möglich gemacht werden. Wozu? Nun ja, Facebook will endlich Geld mit seinem Messenger verdienen. Immerhin zählt der Messenger mehr als zwei Milliarden User*innen, verdienen aber kein Geld mit ihnen. 

Es geht dabei also vor allem um Werbung. Mit WhatsApp Business will Facebook das rechtlich möglich machen. Die App soll zur Schnittstelle zwischen, Konsument*innen und Firmen werden. Die neuen Regeln ermöglichen es dem Unternehmen erstmals in Business-Chats Werbung zu zeigen. Genaue Angaben zur Form der Werbeschaltung gibt es allerdings noch keine.   

Kann ich auch einfach Nein sagen? 

Für einige Wochen ja, aber auf Dauer nicht. Ein paar Wochen soll es noch problemlos funktionieren und dann wird man immer wieder daran erinnert die neuen Bedingungen zu akzeptieren. 

Was soll passieren, wenn ich es dann immer noch nicht akzeptiere? 

Man verliert den Zugriff auf Chats, soll aber erstmal Benachrichtigungen weiter erhalten. Auch Sprach- und Videotelefonate sollen weiterhin möglich sein. Auch das soll aber nach einer weiteren Frist – ein genaues Datum gibt der Konzern nicht an – nicht mehr möglich sein. Um WhatsApp weiterhin nutzen zu können, wird also früher oder später eine Zustimmung notwendig sein.  

Werden dann mehr Daten ausgetauscht? 

Nach Angaben des Konzerns bleibt die Nutzung der Daten gleich. Denn schon jetzt werden die Telefonnummer, die Häufigkeit der Nutzung und Informationen zum jeweiligen Gerät ausgetauscht. Laut Facebook werden keine weiteren Informationen gespeichert.  

Kann ich dem widersprechen? 

Ja, allerdings nur per E-Mail und mit Begründung. Mehr dazu gibt es auf der WhatsApp-Website: WhatsApp Hilfebereich – Der Verarbeitung deiner personenbezogenen Daten widersprechen 

Ein Hamburger Datenschutzbeauftragter, der dem Unternehmen die Weitergabe von Nutzer*innendaten ausdrücklich verboten hatte, zeigte sich skeptisch: „Auch nach genauer Analyse lässt sich nicht erkennen, welche Konsequenzen die Zustimmung für die Nutzerinnen und Nutzer hat“, lautet die Begründung. Dazu kommt, dass es in der EU andere Datenschutzbestimmungen gibt. Der Konzern gibt außerhalb der EU andere Angaben und führte andere Bedingungen ein. Dabei kommt heraus, dass Facebook seine Dienste sehr wohl mit jenen von WhatsApp verbinden möchte. Doch in Europa steht dem die seit 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Weg. Diese verbietet eine mehrfache Verarbeitung von Daten in dieser Form. Auch eine Art „Erpressung“ der Nutzer*innen steht von Seiten der Hamburger Datenschutzbehörde im Raum. Denn stimme ich den neuen Bestimmungen nicht zu, soll ich auch keine Funktionen mehr nutzen können.  

Und was sagt Facebook dazu? 

Dem STANDARD übermittelte der Konzern eine Stellungnahme. Darin behauptet Facebook, dass es für das Verbot keine Grundlage gebe und es auf einem Missverständnis der Behörde beruht. Facebook ist ja schon länger nicht frei von Gerüchten und Vorwürfen. Aber es gibt ja auch Alternativen. Viele Nutzer*innen sind bereits zu anderen Diensten übersiedelt.  

Einen Überblick über alternative Handy-Dienste findet ihr hier: Adieu Whatsapp: Die besten Alternativen zu Facebooks Messenger – Innovationen – derStandard.at › Web  

Quelle: Neue Nutzungsbedingungen von Whatsapp ab 15. Mai: Muss ich das einfach so akzeptieren? – Netzpolitik – derStandard.at › Web  

Foto/Video Credits: pixabay / Gebärdenwelt.tv
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