Junge Österreicher*innen fühlen sich laut einer aktuellen Umfrage besonders gut informiert über Klimafragen. 57 Prozent der Befragten gaben dies bei einer internationalen Umfrage an. Im Vergleich zu den anderen EU-Ländern ist dies der höchste Anteil überhaupt, wie aus einer Befragung der Initiative #ClimateOfChange hervorgeht. Gleiches gilt auch für Wahrnehmung der Klimakrise als globales Problem, wie aus der Umfrage von 22.377 Personen im Alter zwischen 15 bis 35 Jahren hervorgeht
Die Erhebung fand von Ende Oktober an bis Mitte November 2020 in 23 Ländern statt. Knapp über 1.000 haben in Österreich teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass junge Österreicher*innen sich im EU-Vergleich als überdurchschnittlich aktiv im Klimaschutz wahrnehmen: Zwar gaben zwei Drittel an, dass in erster Linie die Wirtschaft und die Industrie für die Bekämpfung des Klimawandels verantwortlich wären. Gleichermaßen fühlt sich die Hälfte der jungen Bürger*innen in Österreich selbst für die Bewältigung des Klimawandels verantwortlich. Dieser Anteil ist deutlich höher als der europäische Durchschnitt von 34 Prozent. Ungefähr ein Viertel der Befragten gaben an, eine hohe Motivation für ein nachhaltiges Leben zu haben – auch hier lag Österreichs Jugend über dem Durchschnitt der jungen Menschen Europas, von denen 19 Prozent motiviert waren.
Ziel der Initiative, die von der EU-Kommission gefördert wird, ist es, die Zusammenhänge von Migration, Klimakrise und dem aktuellen Wirtschaftsmodell aufzuzeigen. Österreichische Partnerorganisation ist die NGO Südwind, die in einer Aussendung anhand der Umfrageergebnisse einen weitreichenden Vertrauensverlust der Jugend in das aktuelle Wirtschaftssystem ortet, sowie einen konkreten Handlungsauftrag an die Politik für mehr Klimaschutz. Denn für die jüngeren Österreicher*innen sind „Klimawandel“ und „Umweltschäden“ die beiden größten Probleme, mit denen die Welt konfrontiert ist.
„Junge Menschen wissen, dass sie die Hauptbetroffenen der Klimakrise sein werden und erwarten sich von den politischen Verantwortlichen konkrete Maßnahmen und Zukunftsperspektiven“, sagte Isabella Szukits, Sprecherin für Klimagerechtigkeit bei Südwind. Denn laut Umfrage empfinden 73 Prozent von Österreichs Jugend es als „Zeichen falscher Prioritäten einer Regierung, wenn Umweltverschmutzung und Klimawandel nicht bekämpft werden“. 70 Prozent halten es sogar für „unverantwortlich und gefährlich“, wenn die Politik Umweltverschmutzung und Klimakrise nicht in Angriff nimmt.
Quelle: APA/dpa
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