Skip to content

Die Nixies retten die Flamingobucht

Lily hat ein neues Kinderbuch für dich! Heute begleiten wir die Nixies auf ein Abenteuer unter Wasser. 

 

Die Nixies retten die Flamingobucht

Durch das tiefe, blaue Meer flitzt Nero, einer der Nixies, auf dem Weg zu seinen Freunden.
“Hallo Kelvin“ Nero winkt einem kleinen Fisch zu.

“Wo sind Yara und Izumi? Wir wollen zusammen Muscheln sammeln.“  

Kelvin zuckt mit den Flossen. Er hat die anderen Nixies heute noch nicht gesehen.

Nero wartet am großen, alten Stein aufseine Freunde.

Zuerst schwimmt er in Kreisen um den Stein herum…
dann sitzt er eine Weile auf dem Stein
… und schließlich zählt er vorbeiziehende Fische … 1, 2, 3. . 

Währenddessen schwimmen Yara und Izumi gerade zum vereinbarten Treffpunkt mit Nero,
als ein kleiner, grauer Flamingo auf die beiden Nixies zugerast kommt und sie umkreist.
Er ist sehr aufgeregt.

„Bitte helft mir!“
“Wer bist du?“ „Und warum bist du grau?“, fragen Yara und Izumi den aufgebrachten Vogel.

„Ich bin Flori“, berichtet der kleine, graue Flamingo.. „Ich wohne in der Flamingobucht.
Aber mit der Flamingobucht stimmt etwas nicht. Alle Flamingos verlieren ihre rosa Farbe und werden so grau wie ich.“ Flori schaut die Freunde verzweifelt an.
„Junge Flamingos haben immer ein graues Gefieder. Aber meine Federn fingen
gerade an rosa zu werden und jetzt ist die Farbe wieder verschwunden.“

„Oh nein!“, Yara und Izumi sind sehr erschrocken „Warum?“, fragt Izumi schließlich.  

“Ich weiß es nicht“, antwortet Flori traurig.
„Los, Izumi“, gebärdet Yara, „wir holen Nero und schwimmen sofort zur Flamingobucht. Muscheln sammeln können wir später!“

Yara, Izumi und Flori schwimmen schnell zum großen Stein, wo Nero immer noch wartet.

Nero ist sauer, als Izumi und Yara viel zu spät am alten Stein ankommen. Sein Ärger verfliegt jedoch
rasch, als seine Freunde ihm Flori vorstellen und von der Flamingobucht erzählen.

Sofort machen sich die drei Freunde mit dem immer noch traurigen Flamingo auf den Weg
zur Flamingobucht. „Ich wusste gar nicht, dass Flamingos so schnell schwimmen können“
wundert sich Izumi.

„Ja, Flamingos sind gute Schwimmer, sie zeigen es nur nicht oft“, erklärt Nero. Er kennt sich mit
Flamingos sehr gut aus „Sie schwimmen aber normalerweise auf dem Wasser. Ich habe noch
nie einen gesehen, der tauchen kann.

Als die Nixies ihre Köpfe aus dem Wasser strecken, erschrecken sie. Vor ihnen sehen sie hunderte Flamingos auf einem Bein im Wasser stehen. Alle Vögel der Bucht sind grau oder weiß. Keiner ist so schön rosa wie sonst. “Was ist hier nur passiert?“, fragt Izumi.

Ich habe eine Idee“, zeigt Nero und verschwindet unter Wasser.
Yara, Izumi und Flori schauen ihm fragend hinterher. “Was macht euer Freund?“, fragt Flori
Aber auch die anderen haben keine Ahnung, was Nero vorhat.

Nach ein paar Minuten taucht Nero wieder auf. Flori, was hast du in letzter Zeit gegessen?“, fragt
Nero den kleinen Flamingo.

“Nur Würmer, Pflanzen und kleine Fische. Normalerweise liebe ich die Algen der Bucht, aber
die schmecken seit kurzem nicht mehr. Warum?“

Nero erklärt, dass Flamingos ihre Farbe durch spezielle Farbstoffe, sogenannte
Karotinoide, in ihrem Essen bekommen. Die findet man besonders in Algen und Krebsen.
Unter Wasser zwischen den Algen liegt ganz viel Müll‘, berichtet Nero. „Daher essen
die Flamingos die Algen nicht mehr, die ihren Federn die schöne rosa Farbe geben“

Den Nixies wird sofort klar, dass sie den Flaringos helfen müssen. Die Bucht muss wieder aufgeräumt werden. “Kommt, wir holen unsere Freunde“, schlägt Yara vor und sie eilen los.

Die drei Nixies trommeln viele Freunde zusammen. Die Krake Katara sammelt mit ihren vielen Armen fleißig mit. Kai, der Krebs, hilft ebenfalls mit seinen Scheren dabei, den Müll aus dem Algenwirrwarr zu befreien. Erstaunlich, was die Freunde alles finden! 

Was sind das hier für komische Dinger?“, fragt Katara, die nicht viel über Menschen weiß.
Das sind alte Flaschen. Daraus trinken Menschen“, erklärt Nero.
Aber warum? Man muss doch nur den Mund öffnen, um zu trinken“, wundert sich Katara.
Bei Menschen ist das anders. Menschen leben nicht unter
Wasser so wie wir. Sie leben an Land. Wenn sie
ihren Mund öffnen, strömt nur Luft hinein

„Und was soll das sein?“ möchte Izumi wissen und hält zwei gelbe, längliche Ungetüme in den Händen.
“ Das sind Stiefel. Menschen haben keine Flossen, sondern Füße. Sie tragen Schuhe und Stiefel, um darin zu laufen. Sie schützen ihre Füße vor Kälte, Nässe oder steinigem Boden.“
„Darf ich die haben?“ bittet Kai. Darin kann ich super wohnen.“
Da müssen alle lachen.

Dann wird Yara wieder ernst.
Warum schmeißen die Menschen das alles ins Wasser, Nero?“
„Auf diese Frage habe ich leider keine Antwort. Ich hoffe, dass es nicht alle Menschen so machen und dass sie damit aufhören. Sonst hat bald nicht nur die Flamingobucht ein großes Problem.“

Nach einem langen Tag haben es die Nixies zusammen mit ihren Freunden geschafft.
Die Flamingobucht ist wieder sauber und das Wasser funkelt klar in der Abendsonne.
Es dauert ein paar Tage, bis sich die Algen von der Verschmutzung erholt haben und
wieder kräftig wachsen.

Und schon bald darauf bekommen alle Flamingos ihre wunderschön strahlende, rosa Farbe zurück
und sind sehr glücklich. 

 

 

____________________________________________________

Autorin: Jenny Blok

Herausgeberin: Jenny Blok Webseite

Erscheinungsdatum: 2020

Foto/Video Credits: Jenny Blok / Karin Kestner / Gebärdenwelt.tv
Beitrag teilen

Accessibility Toolbar