Der Gehörlosenverband Tirol hat das Pilotprojekt “Gebärdensprachförderung für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche” gestartet.
Im Rahmen dieses Projekts besuchen gehörlose GebärdensprachlehrerInnen hörbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche zu Hause. Sie unterrichten Gebärdensprache unter aktiver Einbeziehung des familiären Umfeldes. Eltern, Geschwister und Großeltern können im häuslichen Umfeld mitlernen.
Unterricht in spielerischer Form
Die LehrerInnen gestalten die Lernzeit spielerisch – je nach Alter und Interesse. “Ein Kind liebt Bücher über Dinos und Baustellen. Da wird viel gelesen und gebärdet. Ein anderes Kind mag lieber Puppen spielen, also Rollenspielen mit ganz viel Sprache dabei. Mama, Papa, Oma und Geschwister spielen mit und lernen so die Gebärden auch. Mit wem sollte das Kind sonst kommunizieren?”, sagt Monika Mück-Egg, Leiterin des Gehörlosenverbands Tirol. Das Interesse am Pilotprojekt ist sehr groß. Zum Start sind vier Tiroler Familien dabei. Weitere Familien stehen bereits auf der Warteliste.
Die Verbandsleiterin sagt: ”Einerseits unterstützen wir mit diesem neuen Projekt die sprachliche und kognitive Entwicklung gehörloser Kinder und Jugendlicher, andererseits fördern wir die berufliche Integration und Qualifikation von gehörlosen Erwachsenen, indem wir diese zu GebärdensprachlehrerInnen ausbilden.“
Das Projekt steht unter Schirmherrschaft der Tiroler Landesrätin Gabriele Fischer. (red)