Vier der diesjährigen nominierten Filme zeigten Gebärden
Der Oscar für den Kurzfilm „The Silent Child“, ist nicht der einzige Film bei den diesjährigen Oscars in dem Gebärdensprache verwendet wird.
„The Shape Of Water“ oder zu Deutsch „Das Flüstern des Wassers“ war nicht nur der klare Sieger des Abends sondern zeigt auch eine Protagonistin mit Behinderung. Dabei gibt es nur ein Problem, und zwar die Darstellung von Behinderung an sich. Die taubblinde Bloggerin Elisa Sjunneson-Henry bezieht dazu klar Stellung: „Nicht, wenn ich noch nie einen Film gesehen habe, in dem eine behinderte Frau von einem nicht-behinderten Partner begehrt wird. Nicht, wenn ich weiß, dass mein Körper als weniger begehrenswert gesehen wird. Nicht, wenn ich weiß, dass dieser Film unbewusst suggeriert, dass sie [Elisa] nur einen Freak wie sie verdient und nicht einen Menschen wie sie.“
Der dritte Film ist „Baby Driver“, dieser war nominiert, wurde jedoch mit keinem Oscar ausgezeichnet. Hier hat die Hauptperson einen gehörlosen Adoptivvater, der im Rollstuhl sitzt. Dieser Film unterstützt definitiv die Repräsentation von gehörlosen Schauspielern in Hollywood.
Der vierte Film ist „Planet der Affen: Survival“. Die Affen machen vor wie Inklusion funktionieren kann. Ein Virus raubt den Menschen ihre Fähigkeit in der Lautsprache zu kommunizieren, was diese in Panik versetzt und Betroffene als intellektuell minder dastehen lässt. Dies rührt vielleicht daher, dass in der Gesellschaft oft der Irrglaube herrscht, dass die Gebärdensprache primitiver als eine Lautsprache sei. Die Affen in dem Film bedienen sich aber sowohl der Laut- als auch der Gebärdensprache und kommen so zu einem Mix, der für jeden funktioniert.
Es ist noch ein langer Weg bis die Gebärdensprache gesehen wird als das was sie ist, nämlich eine Sprache wie jede andere. Doch diese Beispiele zeigen schon die ersten Schritte in eine teilweise richtige Richtung.