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Botschaften aus der Politik: Kira Grünberg (ÖVP)

“Denn es ist bewiesen, dass Menschen mit Behinderungen viel seltener zum Arzt gehen und dadurch vielleicht auch ein nicht ganz so gesundes Leben führen können, wie sie eigentlich sollten.”   

 

*Alternativlink zum Video: Botschaften aus der Politik: Kira Grünberg (ÖVP) – YouTube

 

Anlässlich des Internationalen Tags der Gebärdensprachen möchte ich auf das Thema Gesundheit und Pflegewesen eingehen. Da das leider bei uns in Österreich noch nicht wirklich barrierefrei und inklusiv gestaltet ist. Menschen mit Behinderungen haben genauso Unfälle und müssen dadurch ins Krankenhaus. Oder sie gehen jedes Jahr zur Kontrolle, zum Zahnarzt oder auch zum Hautarzt. Sie möchten auch Therapien, wie Physiotherapie und Ergotherapie in Anspruch nehmen. Doch leider gibt es auf dem Weg dorthin oder auch vor Ort einige Barrieren, die bedacht werden müssen. Es geht nicht nur darum, dass es einen barrierefreien Zugang gibt, also für Rollstuhlfahrer:innen oder auch Rollatorenbenützer, sondern eben gibt es auch Barrieren in der Kommunikation. So können zum Beispiel gehörlose Menschen, die in Gebärdensprache sprechen, sich nicht selbstständig oder alleine mit Ärzt:innen kommunizieren. Sie müssen dadurch oft eine Begleitperson mitnehmen. Manchmal sind es Gebärdensprachdolmetscher:innen, persönliche Assistenz oder eben auch Angehörige oder Bekannte. Aber das ist natürlich ein großer Einschnitt in die Privatsphäre. Ich glaube, jeder kann es gut verstehen, dass man nicht einfach eine fremde Person oder Angehörige bei einem Arztgespräch dabei haben möchte. Weil natürlich da auch sehr private Dinge besprochen werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns mehr Gedanken darüber machen, wie ein inklusives Gesundheitssystem für Menschen mit Behinderungen, aber speziell natürlich jetzt für gehörlose Menschen ausschauen kann. Und es ist extrem wichtig, dass Selbstbetroffene und auch Interessensvertretungen in diese Gedanken und in die Verbesserungsmöglichkeiten miteinbezogen werden. Denn sie wissen natürlich selbst am besten, was gute Wege sind, wie es besser funktionieren kann, wie vielleicht Ärzt:innen schon im Studium darauf geschult werden. Der Griff zu Stift und Zettel ist dann vielleicht immer der Schnellste, aber vielleicht nicht immer der Beste. Da sich einfach gute Gedanken darüber zu machen: Wie kann ich das Gesundheitssystem für gehörlose Menschen, aber auch für andere Menschen mit Behinderungen inklusiver gestalten? Das ist entscheidend, damit auch wir Menschen mit Behinderungen die gleiche Versorgung haben – im Gesundheitsbereich. Denn es ist bewiesen, dass Menschen mit Behinderungen viel seltener zum Arzt gehen und dadurch vielleicht auch ein nicht ganz so gesundes Leben können, wie sie eigentlich sollten. Und gerade zum Internationalen Tag der Gebärdensprache sollten wir uns nochmal Gedanken machen und nicht vergessen, was die Bedürfnisse von gehörlosen Menschen bei uns im Gesundheitswesen sind. 

 

 

Foto/Video Credits: Kira Grünberg (ÖVP) / Gebärdenwelt.tv
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