„Wirklich inklusiv würde weiter gedacht auch bedeuten, dass es in allen medizinischen Berufen auch gehörlose Personen gibt. Dazu bräuchte es eine entsprechende Unterstützung in allen Ausbildungszweigen.“
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Ich heiße Isolde Kafka. Ich leite die Servicestelle Gleichbehandlung und Antidiskriminierung des Landes Tirol. Zudem bin ich die Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses zur Überwachung der UN-Behindertenrechtskonvention. Aus meiner Sicht werden Menschen mit Behinderungen im Gesundheitssystem kaum mitgedacht und noch weniger miteinbezogen. Dies gilt in besonderem Maße für gehörlose Personen.
Im Nationalen Aktionsplan Behinderung steht, dass gehörlose, schwerhörige und taubblinde Personen in allen Bereichen des Gesundheitswesens in einer für sie verständlichen Form kommunizieren können sollen. Dies soll unter anderem durch eine ausreichende Anzahl von Gebärdensprachdolmetscher:innen erreicht werden, sowie durch eine Kostenübernahme der Dolmetschleistungen.
Aus meiner Sicht braucht es jedoch noch viel mehr auf einem Weg zu einem inklusiven Gesundheitssystem. Dolmetschleistungen sind da ein wichtiger, zentraler Schritt. Ich glaube, dass es eine eigene Ambulanz für gehörlose Personen in Tirol brauchen würde. Es ist für hörende Personen schon schwierig, im verzweigten Gesundheitssystem zu den richtigen Diagnosen und Therapien zu kommen, geschweige denn für Gehörlose.
Wichtig wäre auch eine Sensibilisierung des gesamten Gesundheitspersonals. Wirklich inklusiv würde weiter gedacht auch bedeuten, dass es in allen medizinischen Berufen auch gehörlose Personen gibt. Dazu bräuchte es eine entsprechende Unterstützung in allen Ausbildungszweigen. Als ersten Schritt setze ich mich dafür ein, dass beim Tiroler Projekt Frauengesundheit auch Frauen mit Behinderungen, speziell auch gehörlose Frauen, mitgedacht und miteinbezogen werden.