Denkt man an Afghanistan, denkt man an Krieg und Zerstörung. Menschen die vor lauter Angst aus ihrem eigenen Land fliehen müssen. Doch liest man Berichte von Menschen, die um 1968 als Reisende oder Auswanderer*innen in Kabul waren, eröffnet sich eine Welt, die wohl kaum einer mit Afghanistan verbindet.
Als Traumziel für Aussteiger*innen, Abenteurer*innen, Kiffer*innen und Junkies galt Afghanistan Ende der Sechziger. Kabul nannte man auch den „Hippie-Highway“. Warum? Nun ja, weil man dort Haschisch sehr günstig erwerben konnte. Vor allem die Sorte „Schwarzer Afghane“. Auch an harte Drogen wie Heroin kam man schnell heran. Dies könnte einer der Gründe gewesen sein, warum viele der 70.000 Ausländer*innen nie zurück in ihre Heimatländer kehrten. Falsche Freund*innen, Entführung, Raub und Mord, sowie Überdosis und spurloses Verschwinden waren häufig die Ursache.
Und auch das Frauenbild war zu dieser Zeit ein anderes. Zumindest auf den Fotos, die uns heute als Dokumentation dieser Zeit dienen. So scheinen zum Beispiel die historischen Fotos des Universitätsprofessors Willam Podlich wie aus einer anderen Welt zu stammen. 1967/68 dokumentierte er mit seiner Kamera das Leben in einem Land auf dem Weg in die Moderne. Eines seiner Bilder zeigt junge Afghaninnen und Afghanen in den 1960er Jahren. Sie besuchen gerade eine weiterführende Schule. Es gab zwar Uniform-Pflicht, aber Vollverschleierung war in der Schule nicht erlaubt.
Heute erinnern sich ein paar Menschen gerne an die Reise nach Afghanistan zurück. An eine Zeit, in der das Land von Großmächten gerade eine kurze Atempause bekommen hatte. Im Text findet ihr die Links zu den Artikeln von ein paar jener Zeitzeug*innen.
Links/Quellen:
60er-Jahre-Fotos: Im Sommerkleid durch Afghanistans „goldene Ära“ – WELT
Afghanistan war in den 70er Jahren ein weltoffenes Land (nzz.ch)