Sibylle Hamann und Heike Grebien: Hallo!
Sibylle Hamann: Sprache ist eine sehr wichtige Sache. Sich in mehreren Sprachen ausdrücken zu können, ist ganz großartig und das müssen wir auch in der Schule bestmöglich fördern, auch bei Kindern. Das machen wir im Schulsystem auf vielerlei Art, den Kindergarten schon eher spielerisch. Später dann in der Schule gibt es muttersprachlichen Unterricht und auch Förderstunden in Deutsch und in allen Fremdsprachen. Aus unserer, aus grüner Sicht sollte es natürlich immer mehr von dieser Sprachförderung geben. Und das gilt auch für die Österreichische Gebärdensprache. Die wurde bisher in der Schule recht stiefmütterlich behandelt. Es gab keinen sehr guten Lehrplan, es gab keine sehr guten Lehrmaterialien und viele Unterrichtende konnten sie auch gar nicht besonders gut.
Heike Grebien: Daher freue ich mich, Heike Grebien, Sprecherin für Menschen mit Behinderungen der Grünen Fraktion, sowie gemeinsam mit unserer Bildungssprecherin Sibylle Hamann, dass es uns geglückt, dass im Juni, gemeinsam mit unserem Koalitionspartner, einen Entschließungsantrag im Parlament zu beschließen, auch mit allen Oppositionsparteien, sowie gemeinsam mit dem Österreichischen Gehörlosenbund und vielen weiteren Stakeholdern nun endlich die Umsetzung eines inklusiven Lehrplans für die Österreichische Gebärdensprache im Unterricht umzusetzen. Was bedeutet das? Das bedeutet, es ist dann ab 2023/24 möglich, auch die Österreichische Gebärdensprache in Mathematik unterrichtet zu bekommen, nicht mehr einen reinen Sprach-Lehrplan. Es ist möglich, in Österreichischer Gebärdensprache zu Maturieren und somit wird die Österreichische Gebärdensprache anerkannt als eigenständige Sprache. Eine Forderung, die seit 16 Jahren in Österreich besteht. Wir freuen uns sehr über diesen gemeinsamen Erfolg und in diesem Sinne wünschen wir euch einen wunderschönen Internationalen Gebärdensprachen-Tag.